Was du über Rosazea wissen solltest

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Was du über Rosazea wissen solltest

Dr. Adrian Weingart

Was du über Rosazea wissen solltest

Rosazea ist eine häufige, chronische Hauterkrankung, die vor allem im Gesicht auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch Rötungen, Knötchen und Pusteln im Gesicht, die im Laufe der Zeit schwerwiegender werden können. Meistens entwickelt sich eine Rosazea erst nach dem 30. Lebensjahr. In Deutschland sind etwa 2-5% aller Erwachsenen betroffen.

 

Obwohl Rosazea bei beiden Geschlechtern auftreten kann, ist sie bei Frauen häufiger und schwerwiegender. Studien haben gezeigt, dass Frauen zwischen 30 und 50 Jahren am häufigsten an Rosazea erkranken. Die Symptome bei Frauen können stärker ausgeprägt sein und können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

 

Symptome von Rosazea

 

Rosazea betrifft insbesondere das Gesicht, vor allem den Bereich der Wangen und der Nase. Vor allem diese Stellen sind oft gerötet. Diese Rötungen treten zu Beginn meist in Schüben auf, bis sie sich irgendwann manifestieren. Mit dem weiteren Voranschreiten der Erkrankung lassen sich die Gefäße der Gesichtshaut als feines Netz auf den betroffenen Hautstellen erkennen. Die Gefäßerweiterungen werden sichtbar, da sie durch Rosacea geweitet sind. Die Entzündungen der Haut sorgen für Knötchen (Papeln) und Eiterpickel (Pusteln), die an Akne erinnern. Insbesondere bei Männern kann es zu einer knotigen Verdickung der Nase kommen, die umgangssprachlich auch “Knollennase” genannt wird.

 

Ursachen von Rosazea

 

Die genauen Ursachen von Rosazea sind nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Mögliche Umweltfaktoren, die das Auftreten von Rosazea begünstigen können, sind unter anderem:
  • Sonnenlicht
  • Heiße Getränke
  • Heiße Bäder
  • Stress
  • Hormonelle Veränderungen
  • Bestimmte Lebensmittel wie Kaffee, Alkohol und Gewürze
Auch wenn sich bei der Rosazea eitrige Pusteln entwickeln können, ist sie keine Form von Akne. Im Gegensatz zur Akne ist die Talgproduktion der Haut bei Rosazea nicht verstärkt. Zudem wird vermutet, dass bestimmte Mikroorganismen wie die Demodex Milbe im Gesicht und im Darm eine Rolle bei der Entstehung von Rosazea spielen können.

 

Diagnostik und Behandlung von Rosazea

 

Die Behandlung von Rosazea ist abhängig von der Schwere der Symptome und kann von topischen Medikamenten wie Corticosteroiden oder antibiotischen Cremes bis hin zu oralen Medikamenten oder Lichttherapie reichen. Eine Änderung der Lebensweise, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung und einer Reduzierung von Stress, kann ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu verbessern. Meistens kann die Rosazea jedoch nicht geheilt werden, sondern nur verbessert werden. Regelmäßige Kontrollen bei einem Dermatologe oder einer Dermatologin sind wichtig, um die Symptome zu überwachen und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen. Insgesamt ist es wichtig, bei Rosazea aktiv zu sein und sich um die Gesundheit der Haut zu kümmern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das Auftreten schwerwiegender Komplikationen zu verhindern.

 

Hautflora: Rosazea verändert das Hautmikrobiom 

 

Neben den bekannten Auslösefaktoren ist die Rolle des Mikrobioms bei der Entstehung und Verschlimmerung der Rosazea von zunehmendem Interesse. So gibt es einige Belege dafür, dass das Mikrobiom (also die Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf und in unserem Körper leben) eine Rolle bei der Entstehung von Rosazea spielen kann. Ein gestörtes Mikrobiom, das eine ungünstige Veränderung der Bakterienarten und -zahlen aufweist, kann das Immunsystem beeinträchtigen und so die Entzündungsreaktionen in der Haut verstärken. Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Rosazea eine andere Mikrobiom-Zusammensetzung im Vergleich zu Menschen ohne die Erkrankung aufweisen. So wurde ein Zusammenhang zwischen Demodexmilben und Rosazea beobachtet, da Studien gezeigt haben, dass Menschen mit Rosazea eine höhere Dichte dieser Milben auf der Haut haben. Es wird vermutet, dass die Überpopulation von Demodexmilben zu Entzündungen auf der Haut führen kann, die ein Symptom der Rosacea sind.

 

Ursachen der Rosazea: Auch der Darm kann eine Rolle spielen 

 

Neben dem Einfluss des Hautmikrobioms wurde in Studien bewiesen, dass die Entstehung von Rosazea auch in Zusammenhang mit dem Darm steht. Ein gestörter Darm, insbesondere eine Fehlfunktion im Bereich der Darmflora, kann das Immunsystem beeinträchtigen und so zu Entzündungen in der Haut führen. Einige Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Rosazea eine gestörte Darmbarriere aufweisen, was darauf hindeutet, dass ein gestörter Darm eine Rolle bei der Entstehung von Rosazea spielen kann. 

 

Tipp: Spezielle Lebensmittel auf die man bei Rosazea achten sollte

 

Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass die Ernährung eine Rolle bei der Entwicklung und Verschlimmerung von Rosazea spielen kann. Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Lebensmittel und Getränke Rosazea-Symptome auslösen oder verschlimmern können.
Hierunter fallen beispielsweise: 

  • Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Sour cream
  • Spezielles Obst : Zitrusfrüchte, Bananen, rote Pflaumen, Feigen
  • Scharfes Essen
  • Lebensmittel, die reich an Histamin sind 
  • Getränke: Alkohol, vor allem Rotwein, Bier, Bourbon, Gin, Wodka und Champagner. 
  • Heißgetränke wie Kaffee. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen der Ernährung auf Rosazea von Person zu Person unterschiedlich sein können. Einige Menschen können bestimmte Nahrungsmittel ohne Probleme essen, während andere empfindlicher auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren.

 

Neuer Lösungsansatz: Eine gesunde Darmflora

 

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an ballaststoffreichen Lebensmitteln ist, kann helfen, das Mikrobiom im Darm zu unterstützen und eine ausgewogene Darmflora aufrechterhalten. Außerdem gibt es einige Studien, die zeigen, dass bestimmte probiotische Ergänzungen die Symptome von Rosazea verbessern können. Neue Ansätze, um Rosazea zu behandeln, beinhalten daher auch immer öfter Pro- und Präbiotika, denn es wurde gezeigt, dass diese vorteilhaft für die Darmflora sind und sie wieder ins Gleichgewicht bringen können.
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Quellen

  • Gallo, R. L., Granstein, R. D., Kang, S., Mannis, M. J., Steinhoff, M., Tan, J., & Thiboutot, D. (2018). Standard classification and pathophysiology of rosacea: The 2017 update by the National Rosacea Society Expert Committee. Journal of the American Academy of Dermatology, 78(1), 148–155. https://doi.org/10.1016/j.jaad.2017.08.037
  • Kim, H. S. (2020). Microbiota in Rosacea. American Journal of Clinical Dermatology, 21(S1), 25–35. https://doi.org/10.1007/s40257-020-00546-8
  • Rebora A. Papulopustular rosacea. In: Williams H, Bigby M, Diepgen T, Herxheimer A, Naldi L, Rzany B (Ed). Evidence-based Dermatology. London: Blackwell Publishing; 2008. S. 105-110.
  • Van Zuuren, E. J. (2017). Rosacea. New England Journal of Medicine, 377(18), 1754–1764. https://doi.org/10.1056/nejmcp1506630
  • https://www.rosacea.org/patients/rosacea-triggers/factors-that-may-trigger-rosacea-flare-ups

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