Reizdarmsyndrom

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Das Reizdarmsyndrom

Dr. Adrian Weingart

Das Reizdarmsyndrom

Diese Krankheit tritt in der heutigen Zeit immer öfter auf und bereitet rund 14 Millionen Deutschen ernsthafte Beschwerden. Doch was ist denn das Reizdarmsyndrom - oder ein Reizdarm eigentlich? Wie lässt sich diese Krankheit behandeln? Und wie genau hängt das alles mit der Darmflora zusammen? Das alles erfährst du in diesem Blogpost. 

 

Inhaltsverzeichnis

 

1. Was versteht man unter dem Reizdarmsyndrom?
2. Was sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms?
3. Wodurch wird diese Darmerkrankung hervorgerufen?
4. Stehen Darmflora und Reizdarm in Zusammenhang?
5. Was kann ich dagegen tun?
6. DIY – Hausmittel zur Stärkung deiner Darmflora

 

1. Was versteht man unter dem Reizdarmsyndrom?

 

Das Reizdarmsyndrom- auch irritable Bowel Syndrome, kurz IBS genannt,  ist eine Krankheit des Verdauungstraktes – genauer gesagt eine Funktionsstörung des Darms. Dies hängt meist damit zusammen, dass die Darmflora von Betroffenen nicht gesund ist. Dadurch entstehen eine Reihe von Symptomen, wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Im Vergleich zu gesunden Menschen kommen bestimmte schädliche oder störende Bakterienstämme vermehrt im Darm vor. 
Ein Reizdarm tritt bei Frauen etwa doppelt so oft auf wie bei Männern. Warum das so ist, kann laut dem jetzigen Stand der gastroenterologischen Forschung noch nicht eindeutig gesagt werden. Generell sind die genauen Ursachen für das Auftreten dieser Krankheit noch relativ unklar. Jedoch konnten Zusammenhänge zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, infektionen und auch Stress wissenschaftlich bewiesen werden. Heutzutage gehen Wissenschaftler vermehrt davon aus, dass es nicht nur einen, sondern mehrere “Reozdärme” gibt. Dies liegt daran, dass Forscher mittlerweile verschiedene Unterarten identifizieren konnten, die sich hauptsächlich in den hervorgerufenen Symptomen oder Beschwerden unterscheiden. Zusätzlich geht die Wissenschaft davon aus, dass das Reizdarmsyndrom durch Wechselwirkungen des Gehirns, der Psyche und dem Magen- Darm- Trakt hervorgerufen werden kann. Dies geschieht über die Darm- Hirn- Achse. Denn darüber stehen das zentrale und das enterische Nervensystem über Nerven, Botenstoffe und Hormone in engem Austausch. 
Von Experten wird nun vermutet, dass das Darmnervensystem - auch Bauchhirn genannt - bei Personen, die am Reizdarmsyndrom erkrankt sind, überaktiv ist. Dadurch können Beschwerden im Verdauungstrakt hervorgerufen werden und kann die Beeinflussung der Psyche nach sich ziehen. Einige Studien konnten wissenschaftlich belegen, dass das Reizdarmsyndrom häufig mit Depression, chronischem Stress, seelischen Traumata und Angststörungen einher geht. Grundsätzlich kann diese Krankheit jedoch nicht als psychisches Leiden bezeichnet werden.

 

2. Was sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms?

 

Schätzungsweise vier bis zehn Prozent aller Deutschen leiden unter wiederkehrendem Durchfall, Bauchkrämpfen, Verstopfungen oder Blähungen. Durch die nachwievor ungeklärten Ursachen dieser Erkrankung, wird die Behandlung erschwert und ist oftmals nicht zufriedenstellend. Die Symptome sind unglaublich vielseitig und treten meistens in Kombination  miteinander auf. Dazu zählen Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Unterleibsschmerzen, Durchfall oder Verstopfung. 

 

3. Wodurch wird diese Darmerkrankung hervorgerufen?

 

Jetzt kommt eine schlechte Nachricht, denn der Reizdarm kann verschiedenste Ursachen haben und wird erst seit ca. 10 Jahren erforscht, was aus wissenschaftlicher Sicht ganz wenig Zeit ist. Dementsprechend gibt es auch verhältnismäßig wenige Informationen über diese Krankheit. 
Treten Symptome wie häufiger Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen auf, geht die betroffene Person meist erstmal zum Hausarzt. Wenn dieser nicht weiter weiß, verweist er auf einen Spezialisten in dem Gebiet - einem Internisten oder Gastroenterologen. Normalerweise führen diese dann eine Magen- Darm- Spiegelung oder eine Ultraschalluntersuchung durch. Doch auch hier finden die Ärzte meist keine Antwort auf all die Probleme, denn das Reizdarmsyndrom tritt sehr unterschiedlich auf und kann sich auf diverse Arten äußern. Wir haben dir hier einmal wichtige Faktoren aufgelistet, die Einfluss auf das Auftreten des Reizdarmsyndroms haben können: 
  • Ernährung: Es ist allgemein bekannt, dass die Ernährung erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Sie spielt auch beim Auftreten des Reizdarmsyndroms eine wichtige Rolle. Denn Patienten, die einen gereizten Darm haben, können meist einen Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und einem verminderten Wohlergehen berichten. Meist handelt es sich hierbei um bestimmte Kohlenhydrate, Zuckeralkohole und Zuckerarten, wie zum Beispiel Milchzucker oder Fruchtzucker. Außerdem können Gluten, Klebereiweiße und andere in Weizen enthaltene Stoffe zu Problemen führen. 
  • Genetik: Studien zeigen, dass bei Personen, die unter einem Reizdarm leiden, meist genetische Veränderungen vorliegen. Dies scheint der Grund dafür zu sein, dass entweder die Anzahl oder der Aufbau der sogenannten Rezeptormoleküle verändert ist. Diese befinden sich übrigens in der Zellwand des Darms. Das führt wiederum dazu, dass die Weiterleitung der Reize im Darm beeinträchtigt wird und hat eine Überreizung des Verdauungstraktes zur Folge. 
  • Darmflora: Forscher haben herausgefunden, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und der Darmflora bei Reizdarmerkrankten im Vergleich zu gesunden Menschen verändert ist. Dies äußert sich dadurch, dass zum einen bestimmte Bakterienstämme häufiger vorkommen. Andererseits ist die Anzahl der vorhandenen Bakterienarten meist vermindert ist. Auch die Einnahme von Antibiotika, der Einfluss von chronischem Stress und Magen- Darm- Infektionen haben starke negative Auswirkungen auf die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms und damit auch der Darmgesundheit. 
  • Entzündungen: Chronische, unterschwellige Entzündungen der Darmschleimhaut können unter anderem Gründe für die Entstehung des Reizdarmsyndroms sein. Dies ist meist bei Patienten der Fall, die unter häufigem Durchfall leiden. 
  • Darmbewegungen: Im Normalfall sieht die Situation in einem gesunden Darm so aus: der Darm bewegt sich ganz regelmäßig und rhythmisch vor sich hin. Aber der Darm macht diese Bewegungen nicht ohne Grund. Nein, er macht diese um den Darminhalt, also vorverdaute Lebensmittel weiter zu bewegen und ihn so durch den Körper zu transportieren. Ist der Darm jedoch nicht gesund, kann das zur Folge haben, dass sich die Darmbewegungen verändern, stark verlangsamen oder verschnellern. Bewegt sich der Darm deutlich langsamer, kann dies in Verstopfungen resultieren. Bewegt sich die Muskulatur überdurchschnittlich schnell, hat das den gegenteiligen Effekt. Du kannst es dir wahrscheinlich denken - das Resultat ist ein sehr unangenehmes Symptom, nämlich Durchfall. Außerdem können Krämpfe im Darmtrakt zu starken und unangenehmen Bauchschmerzen führen.

 

Eines steht also schon mal fest: Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die eine Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit haben, an der Krankheit zu erkranken. Reizdarm Patienten brauchen Geduld, denn sowohl die genaue Erkundung der Ursachen, sowie die Heilung und Behandlung eines Reizdarms brauchen genaue Beobachtung und Zeit.  
Einige Ärzte raten dann nicht nur die Ernährung umzustellen und etwa herauszufinden, nach welchen Nahrungsmitteln man die jeweiligen Symptome empfindet. Immer mehr wird auch stark empfohlen gute Bakterien, also Probiotika, zu sich zu nehmen, die den Darm wieder ins Lot bringen sollen. 

 

4. Stehen Darmflora und Reizdarm in Zusammenhang?

 

Die oben genannten Ursachen für einen Reizdarm beeinflussen die Darmflora mal stark und mal weniger stark. Daraus lässt sich ableiten, dass der Reizdarm unmittelbar mit einer veränderten Darmflora in Verbindung steht. Der Umkehrschluss ist also, dass mit einer positiven Veränderung des intestinalen Mikrobioms die Symptome eines Reizdarms verschwinden können. Dies ist wissenschaftlich aber noch nicht ganz geklärt. Viele Gastroenterologen und Ärzte sehen aber in der positiven Veränderung des intestinalen Mikrobioms deutliche Besserungen der Symptome.

 

5. Was kann ich dagegen tun?

 

Die bisher wirksamsten Methoden zum Wiederaufbau deiner Darmflora sind eine Ernährungsumstellung, die Einnahme von Pro-& Präbiotika und das Vermeiden von übermäßigem, chronischen Stress. Am besten ist es natürlich, auf alle diese Dinge zu achten und sie gegebenenfalls zu verbessern, um eine langfristige Besserung anzustreben. Nichtsdestotrotz fängt alles im Kleinen an - das würden auch unsere kleinen Helfer im Darm auch unterschreiben. 
Generell gilt: ist die Darmflora aus der Balance, hat dies negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Es ist interessant zu wissen, dass Studien belegen konnten, dass sich der Stuhl von Personen mit einem gesunden intestinalen Mikrobiom deutlich von dem Erkrankter unterscheidet. Das lässt wiederum auf eine Störung des Darmmikrobioms rückschließen. Um das  wieder in Gleichgewicht zu bringen - zu “reparieren”, kann die Einnahme von Probiotika helfen. Denn diese tragen zu einer Stärkung der Darmbarriere bei und helfen somit, krankheitserregende Stoffe abzuwehren. Zudem hemmen sie das Wachstum schädlicher Keime und verhindern deren Ansiedlung auf der Darmschleimhaut. Aber das war noch nicht alles, denn sie können das Immunsystem stärken und regen zudem die Darmbewegungen an!

 

6. DIY – Hausmittel zur Stärkung deiner Darmflora

 

Wir glauben, dass der wohl meist- unterschätzte Faktor in Bezug auf den Einfluss der Darmflora Stress ist. Körperlicher wie psychischer Stress hat durch die Ausschüttung der Stresshormone einen direkten Einfluss auf die Vielfalt und Anzahl der Bakterienstämme in unserem Darm.
Damit dein Darm gesund und im Gleichgewicht bleibt, haben wir dir hier eine kleine Sammlung an Tipps zusammengestellt, von denen wir voll und ganz überzeugt sind:
  • Gönn dir eine phone-and-laptop-freie Pause und konzentrier dich auf das Hier und Jetzt. 
  • Bereite dir eine Tasse deines Lieblingstees oder eine heiße Schokolade zu. (diese jedoch am besten ohne Zucker oder gesüßten Kakao, da Zucker alles andere als hilft bei Stress)
  • Übe deinen Lieblingssport aus oder ersetze ihn durch ein paar Dehnübungen, die wirken beruhigend auf unser Nervensystem. 
  • Einen Spaziergang an der frischen Luft (ohne Handy) oder einfach mal das Fenster öffnen und dabei tief ein- und ausatmen. 
  • 15 Minuten Yoga mit entsprechenden Atemübungen (Pranayama) helfen auch deutlich, den empfundenen Stress zu minimieren.
  • Auch Saunagänge und Sonne haben stressmindernde Wirkungen. (such dir einfach aus, was dich am meisten anspricht)

 

Wenn du das alles bereits in dein tägliches Leben mit eingebunden hast und dich nach mehr sehnst, kannst du deine Darmflora auch mit unseren speziell entwickelten Pro-& Präbiotika unterstützen. Klingt gut? Dann schau dich hier doch einfach mal um:

 

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Quelle: 

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