Wie die gezielte Kombination verschiedener Bakterienkulturen die Wirkung eines Präparats beeinflusst
Verschiedene Faktoren spielen bei der Wirksamkeit von Probiotika eine Rolle. Neben der Potenz eines Präparats, welche in koloniebildenden Einheiten (KBEs) gemessen wird, ist die spezifische Zusammensetzung ein entscheidendes Kriterium.
Die Wirkung von Probiotika ist stammspezifisch, das bedeutet, dass jedes probiotische Bakterium eine eigene Funktion erfüllt. Deshalb kann eine Kombination aus unterschiedlichen Stämmen die Wirksamkeit steigern.
Die gesundheitsfördernde Wirkung profitiert hierbei nicht nur von der Vielfalt der Zusammensetzung, sondern auch von Synergie-Effekten, welche zwischen den einzelnen Kulturen auftreten. Moderne probiotische Präparate wenden dieses Multi-Spezies-Konzept an um eine gesteigerte Wirksamkeit zu erreichen.
1. Erfolgreiche Besiedelung
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Durch verschiedene Stämme mit unterschiedlichen Charakteristika.
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Bildung einer probiotischen Nische – beispielsweise durch die Entstehung eines optimalen pH-Werts, Schaffen einer anaeroben Umgebung und einer verbesserten Anhaftfähigkeit im Darm.
2. Gesundheitsfördernde Wirkung
Die probiotische Wirkung vergößtert sich durch die Kombination verschiedener stammspezifischer Eigenschaften:
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Additive Wirkung - Besiedelung mehrerer probiotischer Nischen.
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Synergetische Wirkung – gesamte probiotische Wirkung ist größer als die Summe der Eigenschaften einzelner Stämme.
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Positive Wechselwirkungen – erhöhte Aktivität aufgrund von Symbiose durch Austausch von Nährstoffen.
Quelle:
Probiotische Evolution: Vom einfachen Mikroorganismenstamm zum Multi-Spezies-Konzept
H. M. Timmerman, L. E. M. Niers, M. O. Hoekstra, G. T. Rijkers
Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
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