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Die Darm-Hirn-Achse

Dr. Adrian Weingart

Die Darm-Hirn-Achse

Die Darm-Hirn-Achse: GEHIRN ZUM DARM, DARM ZUM GEHIRN


Wer nichts in der Birne hat, der hat auch nichts im Darm. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, was haben denn diese beiden Dinge miteinander zu tun? Doch so ganz aus der Luft gegriffen ist diese Aussage nicht.
Redensarten wie „Mir liegt das schwer im Magen“, „Mir wird übel, wenn ich nur daran denke“ oder „dies entscheide ich nach meinem Bauchgefühl”, kommen nicht von ungefähr. Denn zwischen unserem Kopf und unserem Magen-Darm-Trakt besteht eine direkte Verbindung, die so genannte Darm-Hirn-Achse.
 

Aber was genau ist die Darm-Hirn-Achse?


Über die Darm-Hirn-Achse läuft die Darm-Gehirn-Kommunikation ab, welche in beide Richtungen über Nervenbahnen, Hormone oder auch über Stoffwechselprodukte unserer Darmbakterien verläuft. Insbesondere über den sogenannten Nervus Vagus, eine Art Nerven-Autobahn, welcher vom Hirnstamm bis zum Dickdarm reicht und Signale zwischen zentralem Nervensystem und den Mikroorganismen im Darm hin und her schickt. Erstaunlicherweise gehen dabei 90% der Kommunikation vom Darm aus und nur 10% der Signale von unserem Gehirn.
Auch das Enterische Nervensystem (ENS), ein Geflecht von über 100 Millionen Nervenzellen, welches die Darmwand durchzieht, ist maßgeblich an der Mikrobiom-Kommunikation beteiligt. Im ENS werden die von den Mikroorganismen synthetisierten Neurotransmitter durch Chemosensoren wahrgenommen und können so mit dem Vagusnerv sowie dem Gehirn kommunizieren und Informationen weitergeben. Aufgrund der hohen Anzahl an Nervenzellen und dem intensiven Austausch zwischen Darm und Gehirn, wird der Darm auch „Bauchhirn“ oder “zweites Gehirn” genannt.
Eine weiterer Kommunikationskanal zwischen Darm und Gehirn wird von Hormonen wie z.B. Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) manövriert. Auch Neuropeptide und Botenstoffe bilden Teil dieses Systems. Hierzu zählen beispielsweise kurzkettige Fettsäuren und Tryptophan. Die Mikroorganismen, die mit dem zentralen Nervensystem (ZNS) kommunizieren, werden aufgrund der Erweiterung der Darm-Hirn-Achse um das Mikrobiom, auch als „Psychobiom“ bezeichnet. Ist etwa der Verdauungstrakt aufgrund einer Entzündung gereizt, wird eine Nachricht an das Gehirn geleitet und dort verarbeitet. So kann zum Beispiel eine Reaktion des Immunsystems aktiviert werden. Umgekehrt sendet das Gehirn Signale an das ENS, wenn wir uns gestresst fühlen, was wiederum Magen-Darm Beschwerden verursachen kann.

 

→ Was können wir also tun, um die Darm-Hirn-Achse in einer ausgeglichenen Balance zu halten oder diese wiederherzustellen?


Wichtig ist es, auf eine gesunde und ausgewogenen Ernährung zu achten, denn davon profitiert nicht nur deine Darmflora! Wenn es dem Darm gut geht, sendet er ein positives Signal an das Gehirn und davon profitieren die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden. Auch durch Vermeidung oder Abbau von übermäßigem Stress durch beispielsweise Meditation oder körperliche Bewegung, tust du deinem Darm und deiner Psyche etwas Gutes. Da es oftmals schwierig sein kann, diese Maßnahmen in den Alltag zu integrieren, eignen sich als Ergänzung außerdem hervorragend Probiotika, mit denen wir unser Mikrobiom tatkräftig unterstützen können.
Mehr interessante Informationen findest du in unserem Healthy Guide zum Thema “Stress und Darmgesundheit”. Hier wird die Darm-Gehirn-Achse nochmals in mehr Detail und anhand von wissenschaftlichen Fakten erklärt. Weiterhin wird behandelt was du tun kannst, um die Darm-Gehirn-Achse zu manipulieren, was Stress damit zutun hat und natürlich auch, welche Dinge zur Stressminderung am besten geeignet sind. 

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